Bei Bruno Obermann taucht nach einem langen Abstraktionsprozess in den neuesten, vorwiegend großformatigen Malereien plötzlich wieder der Mensch auf. Eingebettet in ein gewachsenes Lebensumfeld arrangiert er sich mit exogenen, oft unbeeinflussbaren und rudimentären Bedingungen seiner Umwelt.
Auch wenn es sich um städte- oder landschaftsorientierte Darstellungen handelt, es wird deutlich, dass der Mensch den Elementen ausgesetzt ist und die Zivilisationsspirale eine Eigendynamik entwickelt hat, die nicht mehr aufzuhalten ist. Die Idylle ist nur vordergründig und in der Zivilisationskrise des Weltensystems zeigen sich menschliche Gefühle.
“Ich möchte keine Geschichten mit meinen Bildern erzählen. Vielmehr möchte ich eine atmosphärische Stimmung mit meiner Kunst schaffen, die es erst ermöglicht, Geschichten entstehen zu lassen.”
Bruno Obermann, Jahrgang 1956, lebt und arbeitet in Netphen bei Siegen.