Claudia Larissa Artz | Umkehrpunkt der Bewegung | Juni – Juli 2021

Die Bilder dieser Ausstellung sind ein Zusammenspiel von mehreren Serien von großen und kleinen Formaten. Im Kirchenraum säumen, ähnlich wie bei einem Fries, große Formate die Wände. Der Kirchenraum ist mit einbezogen in seiner Dimension. Die Malerei ist durch offene Leinwandstruktur und rhythmischen Strichen oder Formen geprägt. Anders als die kleinen Tafelmalereien, die im intimeren Bereich, dort wo das Taufbecken seinen Platz hat, im Seitenlicht in einer Reihung hängen. Die Malerei ist durch ihre nuancierten konzentrierten Flächen geprägt. Gegenüber im Gemeindehaus sind drei Bilder mit scheinbar einfacher Formsprache zentral, jeweils an einer Wand, positioniert. Es entsteht eine Spannung zwischen Groß und Klein, zwischen Intimität und Weite. Den Titel verstehe ich als eine Metapher für den Weg des Lebens mit all den Widersprüchen und der Flüchtigkeit des Seins. Und er besteht nicht nur aus einem Vorwärtsgehen, es gibt immer auch ein Rückwärtsgehen und einem Moment der Ruhe, dem Umkehrpunkt.
Es ist wie ein nach Außen und Innengehen. Das Eine kann nicht ohne das Andere und durch diese gegensätzliche Bewegung entsteht eine Dynamik. Es ist wie ein Pendel in Schwingung.

Claudia Larissa Artz, geboren in Bad Nauheim (1969), Studium der freien Malerei, Düsseldorfer Kunstakademie, und Innenarchitektur, mehrere Auslandsaufenthalte in Paris (Cité), Kansas (State University), Oslo (National College of Art & Design), 6 Jahre Lehrtätigkeit in Farb- Kompositionslehre und Zeichnen (Akademie für Kommunikationsdesign), freie Mitarbeit in Architekturbüros, lebt und arbeitet in Köln seit 1997.